1. Fachschuljahr
- Im ersten Schuljahr belegt jeder Schüler 14 Pflichtfächer mit insgesamt 36 bzw. 37 Wochenstunden. Die Lehrinhalte bilden die Grundlage für die Fächer des zweiten Schuljahres.
- Wahlfächer können im ersten Schuljahr nicht belegt werden.
- Die Probezeit beträgt 6 Monate.
- Mit dem erfolgreichen Abschluss des ersten Schuljahres wird die Fachschulreife zuerkannt.
Fächerübersicht für das 1. Fachschuljahr
Allgemeinbildende Fächer
Grundlegendes Ziel ist es, am Ende des ersten Ausbildungsjahres den Fachschüler zu befähigen selbständig Korrespondenz mit anderen Unternehmen zu führen, normierte Schreiben richtig zu verfassen und Produkte gut vor Publikum zu präsentieren.
Dazu muss zunächst eine Vertrautheit mit den grundlegenden Wortarten und des Satzbaus erreicht werden. Ein weiterer Schwerpunkt bildet dann die Korrespondenz mit anderen Geschäftspartnern, wobei hier ein Überblick über normierte Schreiben, wie Geschäftsbriefe, Mahnungen, Arbeitszeugnisse, Bewerbungen etc. im Allgemeinen gegeben wird.
Im Rahmen des Themenbereichs Produktpräsentation / Referat wird das sorgfältige Erstellen einer Präsentationsmappe mit Ausarbeitung geübt, Techniken zum Vortragsstil werden vermittelt und ggf. verbessert.
Wochenstunden: 2 Std.
Im Fach Englisch sollen sowohl Grund- wie auch Spezialkenntnisse vermittelt werden.
Zu den Grundkenntnissen gehören
- ein über den allgemeinen Grundwortschatz hinaus gehendes Vokabular.
- Einsicht in Strukturen wie z.B. Zeitformen (aktiv u. passiv), Gebrauch der Wortarten, Satzkonstruktion etc.
- die Fähigkeit, Texte zu verstehen (Lese- u. Hörverständnis).
Zu den Spezialkenntnissen bezogen auf Holztechnik gehören
- Fachvokabular, das gegebenenfalls auch eigenständig erworben wird.
- die Verwendung von englischen Fachtexten.
Wochenstunden: 2 Std.
Die Mathematik an der Fachschule ist in die beiden Bereiche Analysis und Geometrie aufgeteilt.
Im Bereich Analysis lernen die Schülerinnen und Schüler den Aufbau des Zahlensystems kennen und festigen den Umgang mit den Grundrechenarten. Der Umgang mit linearen und quadratischen Gleichungen sowie mit Potenz-, Exponential- und Logarithmusfunktionen wird immer durch praxis- und berufsrelevante Beispiele veranschaulicht. Im Bereich Geometrie werden die trigonometrischen Funktionen (Sinus, Kosinus und Tangens) und deren Anwendungen erarbeitet. Dies wird mit Berechnungen im Zwei- und Dreidimensionalen ergänzt.
Wochenstunden: 5 Std.
Das Fach Wirtschaftskunde sowie Politik und Gesellschaft behandelt differenzierte Themenbereiche des gesellschaftlichen Lebens. Dabei baut der Unterricht auf Kenntnissen und Fertigkeiten auf, die während einer vorangegangenen Schullaufbahn und im Laufe einer betrieblichen Ausbildung erworben wurden. Der Unterricht sieht sich in der Herausforderung Antworten auf die Gründe und Folgen des technologischen Wandels und die Auswirkungen auf die künftige Arbeitswelt zu geben. Hierzu werden aktuelle Beispiele aus der Lebens- und Berufswelt aufgegriffen und bearbeitet.
Wirtschaftskunde sowie Politik und Gesellschaft ist ein Integrationsfach. Es umfasst die Bereiche Gesellschaft, Wirtschaft, Recht und Politik, die im Unterricht eng miteinander verzahnt werden.
Der Bereich der Gesellschaft befasst sich mit den Grundlagen menschlichen Zusammenlebens. Hierzu wird vor allem der Wandel in der Berufswelt wie im privaten Bereich bearbeitet. Wichtig ist hier auch die Entwicklung moderner Gesellschaften von Industrie- zu Wissensgesellschaften. Eng damit verknüpft ist der Bereich der Politik. Es werden zentrale Problemfelder der Politik behandelt und mit Ausblicken in die komplexe Konstellation der EU und des allgegenwärtigen Begriffs der Globalisierung ergänzt. Letzteres Beispiel ist grundlegend mit dem Bereich der Wirtschaft verknüpft ohne die ein Funktionieren eines modernen Staates unmöglich ist. Grundlagen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik bilden das Fundament für ein Verständnis der global vernetzten Wirtschaftsordnung und ihre Auswirkungen auf den lokalen Markt. Zuletzt bietet der Themenkomplex des Rechts genügend Anknüpfungspunkte anhand derer die Notwendigkeit der branchenspezifischen Rechtskenntnis vermittelt wird. Grundlagen juristischen Handels sind unumgänglich für die Ausübung des Berufs des Holztechnikers.
Ergänzt werden die Inhalte stets durch die Behandlung aktueller Themen aus den genannten Bereichen um die komplexen politischen und wirtschaftlichen Vorgänge umfassender verstehen zu können.
Wochenstunden: 2 Std.
Holztechnische Fächer
In diesem zweistündigen Fach werden fachspezifische Objekte konstruiert. Das Ziel liegt darin, eine Konstruktion nach rationellen und gestalterischen Anforderungen mit Hilfe einer 3D-Software zu erstellen und daraus Daten für die Weiterverarbeitung zu gewinnen. Dazu gehören Visualisierungen des Objekts, eine Stücklistenausgabe und die Dokumentation in einer Plandarstellung nach Norm. Eine Vollversion des Konstruktionsprogrammes kann kostengünstig erworben werden.
Wochenstunden: 2 Std.
Inhalt des Faches Elektrotechnik ist es, elektrophysikalische Grundlagen zu verstehen, die Zusammenhänge in Gleich- und Wechselstromkreisen sich zu erarbeiten und entsprechende Berechnungen durchzuführen. Des Weiteren werden Arbeit, Leistung und Wirkungsgrad bei Maschinen und Anlagen betrachtet und auf die Gesetzmäßigkeiten bei Drehstrom eingegangen.
Schütz- und Relais-Schaltungen werden an Beispielen erarbeitet. Stromnetzsysteme werden vorgestellt und in Zusammenhang mit Einrichtungen zum Schutz gegen gefährliche Körperströme betrachtet.
Es wird auf die Kennzeichnung von Betriebsmitteln in Hinblick auf deren geeigneten Einsatz auf Baustellen und in Betriebsräumen eingegangen.
Wochenstunden: 2 Std.
„Vom Rundholz zum getrockneten und bearbeiteten Massivholzprodukt“ – so lautet die Kurzfassung der Inhalte im Fach Fertigungstechnik 1.
Die behandelten Themen umfassen also Arbeitsbereiche des Sägewerks (Rundholzplatz, Einschnitt, Anlagenplanung), Holztrocknungsanlagen sowie die Erzeugung von Halbzeugen aus Massivholz (Keilzinken- und Hobelwerkstechnik). Dazu wird auch der fachgerechte Einsatz von Fördermitteln für einen rationellen Werkstücktransport berücksichtigt.
Wochenstunden: 4 Std.
Die angehenden Techniker beschäftigen sich im Fach Holzbearbeitungsmaschinen mit grundlegenden Vorgängen bei der Zerspanung von Holz.
Die Qualitätsbildung steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie auch die energetische Betrachtung der Spanung.
Die dazu erforderlichen Werkzeuge und Schneidenwerkstoffe werden hinsichtlich Bauweise, Anwendungsmöglichkeiten und Sicherheit analysiert.
Zudem werden Maschinen für die Be- und Verarbeitung von Vollholz behandelt sowie die Grundlagen der Pneumatik und der CNC-Technik vermittelt.
Wochenstunden: 3 Std.
In diesem Fach wird die Wirkung klimatischer Vorgänge auf Holz und Holzwerkstoffe analysiert. Die chemischen und physikalischen Aufbauprinzipien des Holzes bilden die Grundlage, um klimatisch verursachte Vorgänge zu verstehen und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Zukunftspotenziale des Werkstoffes zu beurteilen.
Holzfeuchtigkeit, Maß- und Formänderung des Holzes werden ermittelt, sowie Grundlagen des konstruktiven Holzschutzes und der Holztrocknungstechnik erlernt. Dadurch werden die Schüler befähigt, das Arbeiten des Holzes in konkreten Konstruktionsmaßnahmen umzusetzen und die Ursachen von Schäden zu rekonstruieren.
Feuchteabhängige Holzeigenschaften (Dichte, Wärmeleitfähigkeit, Heizwert, Festigkeit, …) werden im Vergleich mit anderen Materialien erarbeitet. Dadurch können die Schüler dem Werkstoff sinnvolle Einsatzmöglichkeiten zuordnen. Sie setzen sich mit ökologischen Problemen und den Möglichkeiten nachwachsender Rohstoffe im Bauwesen auseinander.
Wochenstunden: 2 Std.
Neben Grundlagen der Datenverarbeitung (Betriebssysteme, Eigenschaften von Hardwarekomponenten) werden Kenntnisse in der Anwendung verschiedener Office-Anwendungen vermittelt. In Übungen am Computer erarbeiten sich die Fachschüler wesentliche Fertigkeiten im Umgang mit Textverarbeitung (MS Word), Tabellenkalkulation (MS Excel) und Präsentationstechniken (MS Powerpoint).
Wochenstunden: 2 Std.
Die Studierenden sollen grundlegende Zusammenhänge des Rechnungswesens verstehen. Basierend auf dem Erstellen eines Inventars aus der Inventur wird die Bilanz erstellt. Daraus werden die Grundlagen der Finanzbuchführung nach GoB anhand von Übungen erarbeitet wie die buchhalterische Erfassung von Erlösen mit Umsatzsteuer, Abschreibung auf Sachanlagen, Wertberichtigungen usw. Alle Buchungsübungen werden mit dem Aufstellen der Schlussbilanz und der GuV (Gewinn- und Verlustrechnung) abgeschlossen.
Wochenstunden: 1 Std.
Das Ziel des Physikunterrichtes liegt darin, in problemorientierter Sichtweise Kenntnisse über die physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu erlangen. Besonderer Wert wird hier auf den Praxisbezug gelegt. Dazu werden die wichtigsten Teilbereiche der Physik wie Kinematik, Kraft und Wirkung, Mechanik der Flüssigkeiten und Gase und die Wärmelehre an Hand von Beispielen aus dem beruflichen Leben den Fachschülern vermittelt. Diese Grundlagen sollen den Fachschüler dazu befähigen, sich selbstständig in neue Teilbereiche der Physik oder der mit ihr verbundenen Technik einzuarbeiten. Das Fach Physik dient ebenfalls als Zulieferer für andere Fächer des 3. und 4. Semesters, in dem Inhalte praktisch umgesetzt werden.
Wochenstunden: 3 Std.
Das Fach Statik- und Festigkeitslehre behandelt die zeichnerische und rechnerische Wirkung von Kräften im ebenen Kräftesystem (Kraftzerlegung, Gleichgewicht der Kräfte).
An zahlreichen Beispielen wird die Berechnung statisch bestimmter Systeme geübt (Lastannahme, Auflagerkräfte, Schnittkräfte, Querschnittskennwerte). Das Fach Statik- und Festigkeitslehre vermittelt die Grundlagen der Tragwerksbemessung nach europäischer Normung und ist damit Basis für das Wahlfach Baustatik im zweiten Schuljahr.
Wochenstunden: 2 Std.
Den Studierenden werden vertiefte Kenntnisse über Eignung und Verwendung von Holz und Holzwerkstoffen vermittelt. Die Schwerpunkte bilden die Bereiche Holzphysiologie, Elastomechanik, Sortierung, Holzschutz, aber auch Grundlagen der Chemie sowie organischer und anorganischer Werkstoffe wie Kunststoffe und Metalle. Ergänzt werden diese Kenntnisse durch eine Reihe von holz- und kunststofftechnischen Laborpraktika an der Hochschule Rosenheim.
Wochenstunden: 4 Std.
Bautechnische Fächer
Das Fach Baukonstruktion beschäftigt sich mit der Gründungsart von Gebäuden in unterschiedlichen Bodenarten und mit den gängigen Verbaumaßnahmen von Baugruben. Schüler/innen konstruieren Wanddetails, erstellen normgerechte Detailpläne, wählen Deckenkonstruktionen aus und planen Treppen, wobei sie statische und bauphysikalische Anforderungen berücksichtigen. Auch die Gestaltung von Dächern, inklusive verschiedener Dachformen und Zimmermannskonstruktionen sind Inhalte des Fachs. Abschließend bewerten sie die Planung und Konstruktion von den angefertigten Detailplanungen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsaspekten.
Wochenstunden: 4 Std.
Die Bauphysik vermittelt grundlegende physikalische Prinzipien im Kontext von Bauwerken, einschließlich Wärmeübertragung, Thermodynamik und Luftbewegungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Berechnung von U-Werten zur Quantifizierung der Wärmedurchlässigkeit von Baustoffen und dem sommerlichen Wärmeschutz, um Überhitzung zu verhindern. Die Ausbildung befähigt Studierende zur Planung energieeffizienter Bauwerke durch die Analyse des Temperaturverlaufs und den Fokus auf Feuchteschutz für nachhaltige Bauprojekte.
Wochenstunden: 3 Std.
Im ersten Schuljahr des Fachs Baurecht und Bauplanung lernen Schülerinnen und Schüler, Bauleitpläne zu analysieren und Bauvorhaben entsprechend den gesetzlichen Vorgaben umzusetzen. Der Unterricht umfasst Inhalte wie Baugesetzbuch, Baunutzungsverordnung, Planzeichenverordnung, Grundflächenzahl, Geschossflächenzahl, Vollgeschosse, Gebäudeklassen und Aufenthaltsräume. Zudem wird die bayerische Bauordnung mit den Themen Abstandsflächen und Brandschutz behandelt.
Wochenstunden: 2 Std.
Die Schülerinnen und Schüler lernen die grundlegenden Zusammenhänge der Kräftelehre kennen, ermitteln grafisch und mathematisch Kräfte in statisch bestimmten Systemen. Abhängig von den äußeren Einwirkungen berechnen sie anschließend die Schnittgrößen verschiedener Systeme, bemessen anhand der Festigkeitslehre einfache Biegeträger und überprüfen Ihre Ergebnisse mit Hilfe eines Statikprogrammes.
Wochenstunden: 3 Std.
Im Fach Baustofftechnologie werden die grundlegenden Bau- und Werkstoffe theoretisch und praktisch behandelt, inklusive Materialanalysen und Prüfungen im Baustofflabor. Die Schüler wählen passende Materialien für Baukonstruktionen aus, berücksichtigen Herstellung, Eigenschaften und Kenngrößen, und setzen sich speziell mit betontechnologischen Anforderungen sowie Holzbaustoffen auseinander. Der Lehrplan umfasst zudem eine Vielzahl von weiteren Baustoffen und beinhaltet ökologische Aspekte, Güteüberwachung und Lebenszyklusanalysen.
Wochenstunden: 4 Std.
Betriebswirtschaft ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Bautechnik und vermittelt den Schülerinnen und Schülern das notwendige Wissen, um wirtschaftliche Zusammenhänge in der Baubranche zu verstehen und erfolgreich zu agieren. In diesem Fach lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie betriebswirtschaftliche Entscheidungen treffen, Finanzierungspläne erstellen und Projekte effektiv planen und durchführen können. Durch die Vermittlung von praxisnahen Fähigkeiten und Kenntnissen werden die Schülerinnen und Schüler auf eine erfolgreiche Karriere in der Bautechnik vorbereitet.
Wochenstunden: 2 Std.
Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kompetenzen in der zwei- und dreidimensionalen Planung mithilfe von CAD-Software. Im Rahmen der dreidimensionalen Planung nutzen Sie die Strukturen und 3D-Funktionen moderner CAD-Software, um Bauwerke zu gestalten. Sie erlernen die Grundfunktionen und setzen diese in verschiedenen Zeichenaufgaben um. Dabei erstellen sie Pläne für diverse Bauaufgaben, die gemäß den aktuellen Normen für Bauzeichnungen überprüft werden.
Wochenstunden: 2 Std.
Die darstellende Geometrie ist ein Fachgebiet, das sich mit der grafischen Darstellung von dreidimensionalen Objekten auf zweidimensionalen Flächen beschäftigt. Sie vermittelt verschiedene Projektionsmethoden wie Orthogonalprojektion und Perspektivprojektion. Studierende lernen, komplexe räumliche Konzepte präzise zu zeichnen, darunter Schnitte, Durchdringungen und Schattenwürfe.
Wochenstunden: 2 Std.
Neben Grundlagen der Datenverarbeitung (Betriebssysteme, Eigenschaften von Hardwarekomponenten) werden Kenntnisse in der Anwendung verschiedener Office-Anwendungen vermittelt. In Übungen am Computer erarbeiten sich die Fachschüler wesentliche Fertigkeiten im Umgang mit Textverarbeitung (MS Word), Tabellenkalkulation (MS Excel) und Präsentationstechniken (MS Powerpoint).
Wochenstunden: 2 Std.
Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand einfacher Vermessungsinstrumente wie Theodolit und Nivellier die Grundlagen für die digitale Vermessungstechnik kennen. Mit Hilfe moderner Vermessungsgeräte wie Tachymeter, GNSS und 3D-Scanner nehmen die Schüler unterschiedliche Objekte auf, bearbeiten Sie im CAD um anschließend geplante Objekte abzustecken. Zudem informieren Sie sich über den Inhalt von behördlichen Vermessungsgrundlagen, des Katasters sowie die unterschiedlichen Zuständigkeiten der Behörden.
Wochenstunden: 2 Std.